Veränderungen im Unternehmen sind selten lustvoll, sondern meist mit Schmerzen verbunden. Zu Beginn stehen Ängste, Zweifel und Widerstände. Barrikaden werden errichtet, um den Status-quo zu erhalten. In diesem Blogbeitrag zeige ich dir die 10 schlechtesten Ausreden und was dahinter steckt.

Die 10 schlechtesten Ausreden, die ich gehört habe, um sich nicht zu verändern

Wie lange kann ein Unternehmen ohne Veränderung überleben? Ja, das ist sehr drastisch ausgedrückt, aber die letzten Monate haben gezeigt wie wichtig es für Unternehmen ist, sich schnell anzupassen.

Ein Veränderungsprozess jagt mittlerweile den anderen. Umstieg aufs Home-Office, Einführung neuer ERP Systeme oder gar Office 365 und vieles mehr. Wie hält man die Motivation hoch, wenn Change-Projekte anstehen und das Tagesgeschäft am Laufen gehalten werden soll?

Schnell kommt es zur Überforderung und Demotivation, was sich in Widerständen und Barrikaden zeigen kann. Zahlreiche Einwände lähmen die Veränderung – ja, bringen sie sogar zum Scheitern. Ich habe schon einmal in einem Blogbeitrag über die Kosten von schlecht durchgeführten Veränderungsprozessen geschrieben.

Dabei könnte vieles in Veränderungsprozessen einfacher gestaltet werden. Was wäre, wenn jeder Einwand nur ein Hinweis darauf ist, dass etwas noch nicht klar oder zu ungenau definiert wurde?

Meine Change Mastery Teilnehmer*innen lieben die Aussage: Ein NEIN bedeutet nur „Noch Eine Information Nötig“.

Was bedeutet das für dich? Hinter jedem Nein, hinter jedem Einwand, wie beispielsweise „Diese Veränderung bringt doch nichts“ liegt eine offene Frage – also es fehlt noch eine Information und hinterlässt bei deinem Gegenüber noch eine Frage. Sobald du diese beantwortest, kannst du den Einwand entkräften.

Was hilft dir dieses Wissen nun in deinem Veränderungsprozess

  • Du kannst Einwände schon vorwegnehmen. Überlege daher zunächst welche Einwände kommen könnten und welche Frage dahinter liegt. Die 10 häufigsten findest du noch in diesem Beitrag. Die Informationen dazu baust du dann am besten in die Change-Kommunikation ein. Auch dazu habe ich bereits einen Blogbeitrag geschrieben, den du hier findest.
  • Du reagierst entspannt und gelassen, sollte ein Einwand im Laufe der Veränderung auftreten, denn du weißt ja nun: Da ist noch etwas unklar.

Lass uns nun die 10 häufigsten Einwände anschauen und die dahinterliegende Frage klären.

Das wollen unsere Kunden nicht.

Frage: Welche Kundenanforderungen werden erfüllt?

Was du tun kannst: Kläre auch die Rolle des Kunden. Wie ist der Kunde davon betroffen? Wie profitiert der Kunde von dieser Veränderung?

Dazu haben wir keine Zeit!

Frage: Wie sollen wir priorisieren? Wie gehen wir mit Mehraufwand um?

Was du tun kannst: Die meisten Veränderungen finden neben dem Tagesgeschäft statt. Umso wichtiger ist es, dass du klar vorgibst, wie und wann sich die Mitarbeiter*innen mit der Veränderung beschäftigen sollen.

Das bringt uns doch nichts!

Frage: Was sind Sinn und Nutzen?

Was du tun kannst: Kläre ganz klar das WARUM und WOZU. Also warum ist diese Veränderung notwendig. Was bringt sie dem Unternehmen und dem einzelnen Mitarbeiter?

Das funktioniert bei uns nicht!

Frage: Wie passen wir unsere Arbeitsweise an? Wie kontrollieren wir die Erfolge?

Was du tun kannst: Zeige die Schritte klar auf. Also wie genau soll nun vorgegangen werden. Wie wird dieses Vorgehen auch sichergestellt?

Sowas ist beim letzten Mal gescheitert!

Frage: Was ist dieses Mal anders?

Was du tun kannst: Sei offen. Sprich an, dass es in der Vergangenheit nicht gut gegangen ist und dann zeige auf, was dieses Mal anders ist. Warum wird es dieses Mal funktionieren.

Wir sind doch keine Entwickler! (gerade in Digitalisierungsprojekten)

Frage: Wie lernen wir die erforderlichen Technologien?

Was du tun kannst: Sorge für ein Training und ein Anwenden im sicheren Raum. Erstelle Schulungskonzepte und lass alle teilnehmen.

Das passt nicht zu uns!

Frage: Wie schaffen wir den Transfer von der Theorie in unseren Arbeitsalltag?

Was du tun kannst: ja, viele Methoden und Veränderungen klingen zu schön um wahr zu sein. Bei Google funktioniert es? Wie soll es dann bei einem Traditionsbetrieb funktionieren? Umso wichtiger ist es, dass du nicht einfach ein Blaupausenkonzept übernimmst, sondern überlegst was in deinem Unternehmen realistisch ist

Dafür sind wir zu alt und zu eingefahren!

Frage: Was passiert mit unseren Gewohnheiten? Traditionen? Werten?

Was du tun kannst: Überlege was von den gewohnten Traditionen auch gut war und bleiben darf. Wertschätze das „Alte“.

Wir sind doch nicht Google (bei agilen Methoden und Innovationsthemen)

Frage: Wie genau kann das bei uns funktionieren?

Was du tun kannst: Auch hier geht es wieder darum, dass du einen Weg findest, wie du dein Unternehmen in die Veränderung bewegen kannst. Zeige erste konkrete Schritte auf. Suche nach positiven Ausnahmen, also wo ist die Veränderung schon sichtbar?

Unsere Chefs ziehen da nie mit!

Frage: Wie stellen wir sicher, dass auch die Vorgesetzten sich verändern?

Was du tun kannst: Führungskräfte sind Vorbilder in Veränderungsprozessen. Daher solltest du auch hier beginnen und ihnen ihre Rolle ganz klar vor Augen führen.

Welche Einwände hörst du immer wieder? Überlege nun welche Frage noch offen ist und wie du hier Antworten liefern kannst.

Du möchtest mehr zum Umgang mit Widerständen hören? Dann sei beim kostenlosen Onlinekurs vom 27.9. – 1.10. dabei.

Alles Liebe, Bianca

Wie gehe ich mit Widerständen um? Wie kann ich diese abbauen? Wie kann ich diese vermeiden? Was, wenn jemand absolut gegen die Veränderung ist? 

Stellst du dir diese Fragen auch gerade? Über 100 Menschen haben bei dem letzten kostenlosen Minikurs „Widerstände im Change erfolgreich abbauen“ teilgenommen. Am 27.9. starten wir wieder mit diesem 5-Tage-Kurs. Wenn du Veränderung im Unternehmen initiieren und Widerstände von Beginn an abbauen und vorwegnehmen möchtest, dann sei auf jeden Fall dabei.

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