Innovationsprozesse gibt es viele – egal ob es jener nach Thom, nach Vahs, nach Pleschak/Sabisch oder ein Stage-Gate Prozess ist. Viele scheinen auf den ersten Blick zu kompliziert für KMU´s zu sein, oder auch zu unübersichtlich. Daher arbeiten nach einer Umfrage unter steirischen Unternehmen und Innovationsexperten hauptsächlich an Verbesserungen bestehender Produkte und Dienstleistungen. Dabei gehen diese eher zufällig, als systematisch vor.

Innovationsprozesse für kleine und mittelständische Unternehmen

Innovationsprozesse – eine Übersicht

Viele Modelle sind einfach prototypische Darstellung, die eher einem Leitfaden, als wirklich verwendbaren Prozess, darstellen. So können bestehende Modelle fürs eigene Unternehmen herangezogen werden um auf die eigenen Wünsche und Anforderungen angepasst zu werden.

Beispiele für Innovationsmodelle

Hier bekommen Sie einen kurzen Überblick über bestehende Innovationsmodelle, die sich in der Literatur durchgesetzt haben. Zusätzlich gibt es viele andere Modelle, die hier jedoch nicht näher erläutert werden.

Innovationsprozess nach Thom:

Meiner Meinung und Erfahrung nach gibt dieses Prozessmodell einen groben Überblick über jene Schritte, die unbedingt in einem Prozess verankert werden sollten. Jedoch ist dieses Modell gerade für Ungeübte zu einfach gehalten, so dass man kaum weiß was in den einzelnen Schritten erforderlich ist.

Der Innovationsprozess nach THOM besteht aus 3 Phasen, die jederzeit an das Unternehmen angepasst werden können.

Innovationsprozess nach Witt:

Dieses Modell baut auf jenem von Thom auf, doch sind bereits detailliertere Schritte inkludiert. Zusätzlich wird wert auf eine parallele Durchführung von gewissen Prozessschritten gelegt.
Doch auch dieses Modell weist noch Lücken auf, um wirklich verwendet werden zu können. Denn, was passiert mit Ideen, die nicht so gut sind bzw. im Laufe der Zeit „fehlentwickelt“ werden?

Der Innovationsprozess nach WITT ist umfangreich, und lässt sich dennoch individualisieren.

Stage Gate Innovationsprozess

Dieses Modell gilt als eines der weitverbreitendsten Innovationsprozesse, da es laufend Aufstiegsmöglichkeiten bietet und so das Innovationsrisiko minimiert. Einzelne Phasen – also Stages – können auch parallel abgearbeitet werden. Entscheidungen werden in den jeweiligen Gates getroffen.

Der Innovationsprozess nach Cooper ist ein Stage-Gate-Prozess und einer der am häufigsten verwendeten Innovationsprozesse.

Der Innovationsprozess für KMU – Gestaltungshinweise

All diese Modelle sind wie bereits erwähnt sehr prototypisch und können kaum 1:1 in kleineren und mittelständischen Unternehmen übernommen werden.

Wie in den letzten beiden Teilen dieser Blogserie bereits erwähnt, weisen gerade KMU besondere Vorteile für ein professionelles Innovationsmanagement vor. Schnelle Reaktionszeiten und Entscheidungsfindungen sind gerade in KMU ein maßgeblicher Vorteil. Dieser sollte in einem Innovationsprozess berücksichtigt werden.

Eines vorweg: eine „Eierlegende Wollmilchsau“ gibt es auch bei Innovationsprozessen nicht. Hier ist es von Vorteil einen auf das Unternehmen, die eigene Kultur und Philosophie und eigenen Stärken und Kompetenzen maßgeschneiderten Prozess einzuführen.

Es gibt Unternehmen, die gar keinen Innovationsprozess verwenden, sondern jährlich einen Kreativworkshop durchführen. Die Ideen werden nach eigenen Projektmanagement-Prozessen realisiert. Und es funktioniert auch.
Andere Unternehmen wollen jedoch jederzeit Innovationen ermöglichen und so Ideen aller Mitarbeiter zu jeder Zeit aufnehmen, prüfen und gegebenenfalls umsetzen.

Ein guter Innovationsprozess – auch für KMU weist folgende Inhalte auf:

  • Einfache und gute Übersicht der einzelnen Phasen
  • Parallele Durchführung einzelner Prozessphasen
  • Entscheidungspunkte zum Ausstieg
  • Paralleles Controlling über Fortschritt, Risiken und Erfolg
  • Einbindung wichtiger Entscheidungsträger, unterschiedlicher Mitarbeiter
  • Rechtzeitige Einbindung von Kunden

Ein guter Innovationsprozess ist IMMER maßgeschneidert und an die jeweilige Situation angepasst.