Retrospektiven sind ein zentraler Bestandteil in der agilen Arbeit. Es handelt sich dabei um eine agile Praktik, also eine Methode, die zum regelmäßigen Reflektieren einlädt.

Oftmals wird hier auf klassische Methoden gesetzt – wie Starfish oder einfach nur: „Was ist gut gelaufen und was nicht? „. Das wird nach einigen Sprints einfach langweilig.

Damit du deine Retrospektiven aufpeppst, gibt es hier 5 Alternativen

Was ist eine Retrospektive?

Retrospektiven sind ein zentraler Bestandteil in der agilen Arbeit. Es handelt sich dabei um eine agile Praktik, also eine Methode, die zum regelmäßigen Reflektieren einlädt.

Zentral in der agilen Arbeit ist das regelmäßige Lernen – ganz nach dem Prinzip Inspect & Adapt – also überprüfen und anpassen.

So wird nach einem bestimmten Zeitraum (am Ende eines Sprints) eine Retrospektive durchgeführt – um voneinander zu lernen.

Dabei wird die Zusammenarbeit in einem Team, die Kommunikation, als auch die Werkzeuge und Methoden der Zusammenarbeit beleuchtet. Es geht darum als Team gemeinsam besser zu werden und voneinander zu lernen.

Unter diesem Aspekt lassen sich Retrospektiven auch außerhalb von Sprints und Scrum einsetzen. So setze ich sie selbst im klassischen Projektmanagement regelmäßig ein – statt am Ende eines Projektes ein Lessons learned zu machen.

Warum eine Retrospektive?

Retrospektiven lassen Teams besser in der Zusammenarbeit werden.

  • Sie zeigen positive Formen und Erfolge in der Zusammenarbeit auf.
  • Sie bieten Raum für Lob, Wertschätzung und Danke.
  • Sie decken Optimierungspunkte im Team auf – wo läuft es noch nicht rund, wo darf nachgebessert werden?
  • Sie machen Lernerfolge und Lernerfahrungen sichtbar – was haben wir als Team gelernt?
  • Sie tragen zum agilen Prinzip Inspect & Adapt bei und machen dieses Prinzip entsprechend greifbar.

5 Alternativen für gelungene Retrospektiven

Toffifee Retrospektive

Bestimmt kennst du die beliebte Süßigkeit Toffifee bestehend aus Karamell, Schokolade und einer Nuss.

Diese drei Schichten kannst du als Basis verwenden.

Schokoladen-Schicht: Was war im letzten Sprint so süß wie Schokolade?

Nuss: Welche Nuss haben wir geknackt? Welche Nuss sollten wir noch knacken?

Karamell: Was ist so klebrig wie Karamell? Was ist hängen geblieben? Was haben wir gelernt?

Probiere es aus. Ich verteile dann auch gerne die leckere Süßigkeit im Team. 😏

4 L´s

Die 4 Ls stehen für Loved, Learned, Longed for, Lacked. Es ist eigentlich ein Klassiker, der aber viel zu selten verwendet wird.

  • Dazu machst du vier Spalten auf einem (digitalen) Whiteboard. Die Teammitglieder sammeln nun Punkte zu den 4 Ls
  • Loved: Was habe ich im letzten Sprint geliebt? Was war großartig? Was hat mir richtig gut gefallen?
  • Learned: Was haben wir gelernt? Welche Erfahrung haben wir gemacht? Was haben wir aus Ideen und Experimenten gelernt?
  • Lacked: Was habe ich vermisst? Was aus dem letzten Sprint hat gefehlt?
  • Longed for: Wonach habe ich mich gesehnt? Welche Unterstützung hat mir gefehlt? Wo hätte ich mehr Unterstützung gebraucht?

Ich liebe diese Technik, da sie verschiedene Blickwinkel zulässt.

Happiness Door

Diese Methode stammt aus dem Buch Managing for Happiness von Jurgen Appello. Darin stellt er dieses Feedback Tool vor, das einerseits aus einer Stimmungsabfrage über eine Wetter-Skala (von der Sonne bis zum Gewitter in 5 Stufen) und Feedback über Post-it.

Die Teammitglieder lassen den Sprint Revue passieren und schreiben ihr Feedback auf ein Post-it.

Dieses kleben sie auf die Wetterskala – wie haben sie den letzten Sprint erlebt – sonnig oder doch eher regnerisch oder sogar gewittrig.

Büropflanzen-Frage

Das ist zwar keine eigene Technik, aber eine großartige Möglichkeit, um eine ECHTE Retrospektive zu machen.

  • Oftmals werde ich gefragt, wie man die Wahrheit aus den Teilnehmern rauskitzelt. Manche Agile Coaches und Scrum Master berichten, dass sie das Gefühl haben, dass eine Schein-Harmonie bestünde, aber unter der Oberfläche doch etwas brodelt.

Stelle dann die Frage: Mal angenommen unsere Büropflanze könnte sprechen, wie hat sie den letzten Sprint erlebt? Was würde sie nun ansprechen, was wir jetzt noch nicht angesprochen haben?

Ich liebe diese Übung und bringt schnell erste Erfolge.

Bildkarten

Ich bin ja ein Karten-Junkie. 🥰 Ich liebe Kartensets und habe sie für nahezu alle Coaching-Situationen.

  • Unter anderem liebe ich auch Bildkarten, die man auch online auf einem Whiteboard super darstellen kann.
  • Lege diese Bildkarten aus – also zahlreiche Bilder und lass die Teammitglieder ein Bild auswählen, das den letzten Sprint am besten beschreibt.

Danach erklärt jeder das gewählte Bild und was es damit auf sich hat.

Viel Spaß beim Einsetzen.

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