Agilität, VUCA, Innovation und Transformation sind aus dem Sprachgebrauch der heutigen Geschäftswelt schon nicht mehr wegzudenken. Oftmals werden diese Begriffe schon nahezu inflationär verwendet. Alles ist innovativ und alle arbeiten agil umd die Transformation in der VUCA Welt zu bewältigen. Und nun soll es auch noch ein agiles Innovationsmanagement geben? Was ist das überhaupt? In diesem Blogbeitrag kläre ich die drei wesentlichen Fragen rund um dieses Thema.

Frage 1: Was ist agiles Innovationsmanagement?

Innovationsmanagement umfasst alle Tätigkeiten zur Entwicklung und Umsetzung von Ideen, um diese zu Innovationen zu machen und damit einen Mehrwert für interne und externe Kunden zu schaffen.

Agilität ist die Fähigkeit eines Unternehmens auf die Veränderungen und Komplexität am Markt zu reagieren, um so auch die Zukunft des Unternehmens, der Mitarbeiter, Kunden und Märkte mitzugestalten. Agilität basiert dabei auf verschiedenen Prinzipien, während agile Methoden bestimmte Rahmen und Rollen zur effizienten und zielgerichteten vorgeben.

Wenn wir diese beiden Definitionen nun zusammenziehen, dann verstehe ich unter agilem Innovationsmanagement alle Schritte und Rollen, die ein Unternehmen braucht um die Zukunft mit neuen Problemlösungen und Innovationen zu gestalten.

Was neu daran ist? Möglicherweise denken Sie, dass es sich bei agilem Innovationsmanagement um nichts Neues handelt. Jedes Innovationsmanagement sollte bereits agil arbeiten. Doch wie viele Innovationsteam kennen Sie, die mittels agiler Methoden neue Ideen umsetzen. Ja, da werden möglicherweise Kundenbedürfnisse mithilfe von Design Thinking entwickelt und möglicherweise auch erste Prototypen mittels Lean Startup umgesetzt. Doch kaum geht es um die Umsetzung von neuen Ideen stoße ich meistens auf klassisches Wasserfall-Projektmanagement. Die Ideen werden umgesetzt und bis sie am Markt sind, sind sie meist schon wieder überholt. Oder die Umsetzung dauert so lange, dass sie irgendwann in der sprichwörtlichen Schublade verschwindet.

Genau dafür braucht es eine agilere Vorgehensweise, gerade in Innovationsprojekten.

Übersicht agile Innovationsmethoden

Die Abbildung zeigt den Zusammenhang verschiedener agiler Methoden, die sich im Laufe des Innovationsmanagements eignen. Je konkreter die Idee bereits ist, desto effizienter ist die Anwendung von AGILE oder SCRUM. Zu Beginn eines Innovationsvorhabens sind Methoden wie Design Thinking, Business MOdelling oder Design Sprints wichtig, um Richtungen und Bedürfnisse zu erfassen. Daraus lassen sich sogenannte User Stories ableiten. Doch dazu mehr in einem folgenden Blogbeitrag.

Innovation scheitert meist nicht an fehlenden Ideen oder mangelnder Kreativität. Vielmehr an Widerständen, Einwänden und Blockaden innerhalb des Unternehmens. Schließlich geht es um Veränderung. Vielleicht kennen Sie das ja auch und suchen nach Impulsen und schnellen Interventionen, also kleinen Techniken, wie Sie Widerstände konstruktiv abbauen? Dann holen Sie sich gleich das kostenlose PDF „Widerstände im Change erfolgreich abbauen“. Verwenden Sie gleich das Formular.

Frage 2: Welche Prinzipien verfolgt agiles Innovationsmanagement?

Agile Methoden basieren auf dem agilen Manifest, das Sie im Original gerne hier nachlesen können. Es handelt sich dabei um eine Art Leitplanken, um Agilität im Alltag, als auch in Projekten ausleben zu können.

Aus dem agilen Manifest lassen sich agile Werte ableiten, die Innovation und neue Ideen fördern:

  • Commitment: Das Team verpflichtet sich auf die sichere Umsetzung eines bestimmten Arbeitsumfang pro Sprint (festgesetzte Zeitspanne zur Erfüllung der Aufgaben).
  • Fokus: Durch die Aufteilung komplexer Projekte in abschließbare Pakete, gelingt es dem Team den Fokus zu behalten.
  • Offenheit: Jeder ist offen gegenüber Neuem, lässt neue Ideen zu, ist neugierig und gewährt Transparenz im Tun.
  • Respekt: Teams respektieren Andere und deren Meinungen und schätzen den Umgang miteinander.
  • Mut: Teams sind mutig neue Wege auszuprobieren und stehen zu ihren Entscheidungen.

Diese Werte können auch in zehn konkrete Prinzipien übersetzt werden, die agile Teams in Inovationsprojekten begleiten können.

Sie können diese Prinzipien wie Gebote für agile Innovationsteam betrachten. Sie sind Leitplanken für das eigene Denken und Handeln.

Frage 3: Wie wird Innovationsmanagement agiler?

Egal ob Sie bereits ein Innovationsmanagement haben oder nicht, sechs Faktoren entscheiden über eine erfolgreiche Einführung von agilem Innovationsmanagement.

Die sechs Erfolgsfaktoren sind in der Abbildung dargestellt und zeigen Ihnen wie Sie Ihr Innovationsmanagement Schritt für Schritt agiler machen.

01 Gründe haben

Bevor Sie damit starten das Innovationsmanagement agiler zu gestalten, braucht es innerhalb der Organisation ein Gefühl der Dringlichkeit. Meist sind Menschen nur bereit sich bzw. ihr Verhalten zu ändern, wenn ein sogenannter Schmerzpunkt vorhanden ist, also irgendetwas nicht gut läuft. Was ist es in Ihrem Unternehmen? Setzen Sie zu wenige Innovationen um? Werden Ideen zu oft blockiert? Sind Sie zu langsam in der Ideenentwicklung und -umsetzung?

Welche Beispiele sprechen für eine Umstellung auf agiles Innovationsmanagement? Überzeugen Sie das Management und bilden Sie eine sogenannte Führungskoalition. Diese fungiert als Promoter, die Ihnen bei Hindernissen Rückendeckung geben.

02 Zielbild entwickeln

Im nächsten Schritt steht das gemeinsame Verständnis für agiles Innovationsmanagement im Vordergrund. Wohin wollen Sie mit diesem Thema? Was soll erreicht werden und wie definieren Sie den Begriff eigentlich? Diesen Schritt sollten Sie mit der Führungskoalition entwickeln, da sie die Visionsgeber sein sollten. So stellen Sie sicher, dass Sie im Sinne des Unternehmens und der Unternehmensvision und -strategie handeln.

03 Team definieren

Nun ist es an der Zeit sich agile Teams aufzubauen. Welche Kompetenzen benötigen Sie für eine erfolgreiche Umsetzung von agilem Innovationsmanagement? Welche Ihrer Mitarbeiter können diese Kompetenzen einbringen? Stellen Sie ein crossfunktionales Team zusammen, das gleichzeitig als Botschafter für agiles Innovationsmanagement handelt.

04 Prozess der Zusammenarbeit definieren

Schulen Sie das Team in agilen Methoden und lassen Sie sie agil neue Strukturen für agiles Innovationsmanagement entwickeln. Welche Methoden sollen zum Einsatz kommen? Wie sieht die Zusammenarbeit aus? Welche Sprintdauer macht Sinn? Brauchen wir ein Daily? Wie oft soll eine Retrospektive durchgeführt werden? Entwickeln Sie auch diese Form der Zusammenarbeit iterativ, also in Schleifen, indem Sie den Prozess ständig verbessern.

05 Pilot durchführen

Nun ist es an der Zeit das erste Projekt agil durchzuführen. An welchen Suchfeld soll gearbeitet werden? Welches Pilotprojekt ist im Unternehmen hochangesehen und kann als klare Botschaft für die Veränderung verstanden werden?

06 Kollegen mitnehmen

Wie können Sie die ersten Erfolge kommunizieren? Wie schaffen Sie es alle im Unternehmen einzubeziehen? Welche weiteren Projekte sollen durchgeführt werden? Wie schafft man mehr Agilität im Tagesgeschäft?

Liebe Leserin, lieber Leser, welche Fragen haben Sie zum Thema agiles Innovationsmanagement. Gerne beantworte ich diese in einem nächsten Beitrag. Sie wollen mehr wissen? Dann vereinbaren Sie ein kostenloses Erstgespräch.

Innovation scheitert meist nicht an fehlenden Ideen oder mangelnder Kreativität. Vielmehr an Widerständen, Einwänden und Blockaden innerhalb des Unternehmens. Schließlich geht es um Veränderung. Vielleicht kennen Sie das ja auch und suchen nach Impulsen und schnellen Interventionen, also kleinen Techniken, wie Sie Widerstände konstruktiv abbauen? Dann holen Sie sich gleich das kostenlose PDF „Widerstände im Change erfolgreich abbauen“. Verwenden Sie gleich das Formular.